Eine kleine Checkliste für Animationen

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Eine kleine Checkliste für Animationen

 

 

 

 

 

12+1 goldene technische Tipps für eine gelungene Animation

Es gibt wohl kaum etwas Ärgerlicheres, als wenn Sie nach vielen Stunden des Renderns, eine frische Animation zum ersten Mal anschauen und feststellen, daß Sie etwas wichtiges bei der Vorbereitung des Rendervorgangs vergessen haben. Um Ihnen diesen Ärger zu ersparen, hier meine persönliche „Checkliste“, die es im Vorfeld einer Animationssequenz zu beachten gilt:

Beim Erstellen der Szene Beachten Sie im Vorfeld, daß Sie die Texturen der Objekte richtig auswählen. Dabei sollten Sie entscheiden, welche Objekte sich später bewegen sollen und welche nicht! Achten Sie dabei auf die verwendeten Texturen mit Weltkoordinaten, welche relativ zum Bryce-Koordinatensystem generiert werden und nicht mit den Objektkoordinaten korellieren. Bewegen sich nämlich Objekte mit Weltkoordinaten-Texturen während einer Animation, so verschiebt sich die Textur nicht, sondern „gleitet“ über die Objekte hinweg. Das kann zu recht interessanten Effekten führen, ist aber in der Regel nicht gewollt!

Kamerperspektive kontrollieren Bevor Sie mit dem Rendern einer Animation beginnen, sollten Sie sich die erzeugte Sequenz im Vorfeld als Wireframesequenz anschauen, um evtl. Ungereimtheiten des Bewegungspfades zu erkennen. Besonders tückisch sind dabei sog. „Schlaufeneffekte“, die ungewollt zu Schwankungen im Bewegungsmuster Führen. Diese entstehen bei der automatischen Verwendung von „Bezierkurven„, welche Bryce zur weichen Verbindung von Keyframes verwendet.
Sonnenstand prüfen In Bryce ist die Eigenschaft „Sonne mit Ansicht verknüpfen“ voreingestellt. Dies erweist sich sehr nützlich bei der Konstruktion von Szenen und auch bei Einzelgrafiken; bei Animationen führt dies aber oft zu ungewollter Verschiebung der Sonne bei Wechsel der Kameraperspektive. Dies wiederum führt zur Wanderung der Objektschatten in der Szene, oder sogar dazu, daß die Sonne während der Animation untergeht und es Nacht wird. Deaktivieren Sie daher im Vorfeld diese Option in dem Menue „Sonne/Mond Einstellungen“
Himmelattribute prüfen Ebenso, wie der Sonnenstand, lassen sich auch die Wolken am Himmel mit der Kameraperspektive verknüpfen. Diese Funktion ist zwar in der Regel deaktiviert, sollte aber auch im Vorfeld abgeprüft werden. Ansonsten verschieben sie alle Wolken beim Drehen der Kamera mit, was natürlich unrealistisch wirkt.
Wolkenbewegung prüfen Wenn Sie einen ruhigen und festen Himmel benötigen, müssen Sie darauf achten, daß auch die Einstellungen für Wolkenbewegung und Turbulenz ganz auf null gestellt werden. Ansonsten sieht Ihr Himmel schnell wie eine Zeitrafferaufnahme aus. Auch dies wird oft vergessen….
Volumetrische Welt prüfen Wenn Sie sie nicht unbedingt benötigen, so schalten Sie die Funktion „Volumetrische“ Welt ab, denn diese Funktion würde die Rechenzeit der Animation extrem verlängern!
Animatiosvorschau Ab Bryce4 haben sie die Möglichkeit sich mit Hilfe der Animationsvorschau eine einfache Vorberechnung der Animationssequenz anzuschauen, was oft auch sehr nützlich ist. (Menue: Objekte / Animationsvorschau)
Renderqualität einstellen Das oft ärgerliche Flimmern von Hintergrundtexturen bei gerenderten Animationen hat seine Urasche in rechnerischen Abweichungen beim Ray-Tracing Prozess. Es ist umso stärker, je weniger Strahlen Sie für eine Grafik berechnen lassen, daher empfiehlt es sich, bei Videosequenzen mit komplexen Texturen, die Renderqualität besonders hoch einzustellen. Mit der „Glätten-Funktion“ läßt sich das Problem namlich deutlich vermindern – das kostet allerdings deutlich mehr Zeit.
Je komplexer und feiner die Texturen auf den Objeken und Hintergründen sind, desto höher sollte die Glättung eingestellt sein. Ich verwende für alle Videos die Einstellung „Fein glätten“. Das geht zwar auf die Rechenzeit, lohnt aber sehr. Ohne Glättung sollten Sie eigentlich nie animieren!

Ab Bryce5 wird es eine noch höhere Qualitätsstufe geben, sowie die Möglichkeit, weitere Feineinstellungen am Renderer vorzunehmen.

Komprimierungsverfahren

Es gibt einen weiteren, wichtigen Parameter für die Videoqualität: Das verwendete Komprimierungsverfahren

Am besten verwenden Sie die Einstellung „Vollbilder – unkomprimiert“

Erschreckenderweise sind nämlich fast alle von Bryce selbst komprimierten Videosequenzen in der Qualität minderwertig, daher kein Komprimierungsschema verwenden!!! Die Videosequenzen sollten unkomprimiert und in der speicherfressenden Weise gespeichert werden. Da kann eine Minute Film auch mal 250 MB verschlingen.

Anschließend sollten die Videos ohnehin geschnitten und in neue Formate umgewandelt werden. Dafür eignet sich z.B. der bekannte, preiswerte ULEAD Video Editor am besten: Einfache, logische Bedienung, viele Spezialfunktionen und Überblendeffekte, sowie hohe Kompatibilität der verwendeten Kompressionsverfahren. Musikalische Untermalung inbegriffen.

Animation Einrichten (I)Überlegen Sie sich, wie lange Ihre Animation im Grunde dauern soll. Sie haben nämlich abschließend immer noch die Möglichkeit, die Gesamtlänge der

Animation zu skalieren. Dafür aktivieren Sie im Menue „Animation einrichten“ die Option „Skalieren“ und geben unter Animationsdauer eine andere Länge an. Bryce rechnet nun automatisch sämtliche Attribute zwischen den Keyframes so um, daß die Animation auf die gewünschte Länge skaliert wird. Dabei gehen keine Attribute verloren.
Diese Funktion erweist sich als ausgesprochen Nützlich, wenn Sie beim Bearbeiten der Animation viele Sequenzen aneinandergefügt haben, und damit eine Länge in der Animation erreicht haben, die zu einer Art Zeitlupeneffekt führt.

Animation Einrichten (II)Sie können mit Hilfe der Beschneiden-Funktion auch Anfang und Ende der Gesamtsequenz kappen und Bryce rechnet Ihnen die neue Sequenz so um, daß sie

der Gesamtlänge der ursprünglichen Animation entspricht.

Animation Einrichten (III)

Wie flüssig die Animation am Ende wird, hängt entscheident von der Dichte der Frames ab. Unter „Fps“ finden Sie häufig den Defaultwert 15, welcher aber nicht immer geeignet ist. Folgende Werte empfehle ich Ihnen für verschiedene Anwendungen oder Ziele:

  • 05 fps für krude Animated GIF-Sequenzen
  • 10 fps für hochwertige Animated GIF-Sequenzen
  • 15 fps für einfache Animationen für den Hausgebrauch
  • 20 fps für qualitativ hochwertigere Animationen in eigenproduzierten Filmen
  • 25 fps für Animationen in Broadcasting Qualität (zur Veröffentlichung)

Bedenken Sie, daß höhere Framedichten natürlich auch längere Rechenzeiten in Anspruch nehmen.

Abbrechen des RenderingsEine kleine Info zum Schluß: Wenn Sie das Berechnen einer Animation manuell abbrechen, bleiben die bis zu diesem Zeitpunkt abgeschlossenen Teile der

Sequenz erhalten und liegen dann auf der Festplatte. Dies gilt allerdings nicht bei einem Absturz, oder Stromausfall. Daher emfehle ich beim Berechnen einer sehr langen Sequenz den Einsatz einer USV, um Datenverluste zu vemneiden.