Umweltinteraktion

Eine der hervorstechendsten Eigenschaften von Bryce ist die Fähigkeit, natürliche oder naturnahe Umwelten zu kreieren. Mit dieser Eigenschaft ausgerüstet, sollte Bryce seit der ersten Version hauptsächlich als Landschaftsgenerator dienen. Diesem Ursprung verdankt das Programm seinen parametrischen Renderer und die Terrains. Natürlich wurde diese Umweltfunktion mit der Version 2, 3D und schließlich 4 mit weiterentwickelt. Für mich gehört Bryce zu den besten „Naturgeneratoren“ im gesamten Spektrum der 3D-Programme. Selbst ein Programm, wie das mächtige 3D-Studio MAX, kann in diesem Bereich nicht mit Bryce mithalten!

Durch eine echte Interaktion der Umweltfaktoren mit jeder einzelnen Textur und Eigenschaft der Szemenelemente gelingt das natürliche Aussehen der Szenen. Dabei erreicht Bryce immer noch eine recht hohe Rendergeschwindigkeit, die zum experimentieren mit den Umweltparametern einlädt. Bitte bedenken Sie, daß die komprimierten kleinen Bilder hier nur einen Eindruck vermitteln können – im Großformat wirkt eine solche Szene nat. erheblich besser.

Die meisten Renderprogramme geben eine Szene in folgender Form wieder:

1. Es existiert irgendwo eine künstliche Lichtquelle, die Sie dort plazieren müssen
2. Der Raum um die Szenenelemente ist ein luftleeres Vakuum
3. Die Farben wirken etwas künstlich und es fehlt deutlich an räumlicher Tiefe
4. Der Himmel ist fast immer nur Hintergrund, d.h. es gibt keine Rückkopplungen zwischen der Atmosphäre und der Szene selbst. Auch wenn wir diese Szene jetzt um ein paar schöne Wolken bereichern würden, würde sich an diesem Manko wenig bis gar nicht ändern.

Die Szene mit der einfachen Bryce Standardumwelt:

Der wolkenlose Himmel wirkt durch den Blässungseffekt zumehmend räumlicher. Dass dieser Effekt aber nicht nur eine einfache Farbgebung des Hintergrunds ist, können Sie an den Gebirgen erkennen, welche ebenfalls mit diesem Dunstschleier interagieren. So gibt Bryce der Szene eine viel größere Räumlichkeit und Tiefe.
Deutlich erkennt man auch, daß die „Brycesonne“, viel natürlichere Farben auf den Gebirgetexturen projeziert, als es eine normale Lichtquelle tun würde. Hier zieht Bryce spezielle mathematische Funktionen hinzu, die einen solchen Effekt erzeugen können. (Vielleicht kennen einige diese Funktionmen auch von dem Programm Terragen).

Die Szene einmal etwas stimmungsvoller:

Dunst und Nebel interagieren mit sich selbst und den Elementen der Szene. Die ganze Umwelt verändert sich auch mit dem Sonnenstand! Wenn sie in einer Animation die Sonne eimal untergehen lassen, dann durchläuft die Brycewelt auch die üblichen Farbverläufe, bishin zur nächtlichen grauen Dunkelheit. Dabei lassen sich sämtliche Parameter in der Animation in Keyframe-echnik mit verändern.

Wolkeninteraktionen:

Da auch die Wolkenschichten tatsächliche Massivobjekte sind, lassen sich ihre Schatten beispielsweise auch auf den Boden der Szene projezieren. Hier erzeugen Sie damit eine regnerische Stimmung. Wenn Sie erstmal eine Umwelt voreingestellt haben, dann können Sie diese jederzeit wieder aus der Ablage holen. In Bryce sind bereits etliche Umwelten vorhanden, die eigentlich für fast alle Ansprüche genügen sollten. Für die Veränderungen zwischen den hier vorgestellten Umwelten benötigen Sie dann nur ein paar Sekunden.

Blurot

Wie stark der Umwelteinfluß auf die Wirkung der Gesamtszene sein kann, ist hier zu erkennen. Obwohl die Texturen auf allen Objekten noch exakt dieselben sind, „wirken“ sie in der gewünschten Bryceumwelt völlig anders und neuartig.

Mondschein

Natütlich ist ein nächtlicher Sternenhimmel auch kein Problem. Genau wie die Sonne, spiegeln sich Gestirne und der Mond auf der Wasseroberfläche und je nach Blickrichtung wirft der Mond ein fahles Licht auf die dunkle Szene.
Dass der Brycehimmel nicht nur eine einfache Projektion ist, sondern ein echtes 3D-Gebilde mit allen vollwertigen interaktiven Eigenschaften, können Sie auch in der Architekturgalerie betrachten. Dort finden Sie in der Szene „Bürogebäude bei Nacht“ ein gutes Beispiel für die „Echtheit“ Der Brycesterne.

 

Dies nur als kleine Beschreibung einer Funktion mit großem Potential. Jene von Ihnen, die Bryce bisher noch nicht kennen, mögen ein wenig Lust auf einige Bryce-Experimente bekommen haben…!