Minerarlien, Gesteine und Kristalle

Da Bryce in der Lage ist, sehr natürlich aussehende Objekte zu rendern, kam mir (als ehemaligem Minaraliensammler) irgendwann die naheliegende Idee, ob sich mit Bryce 4 auch Kristallstrukturen und Gesteine immitieren lassen können. Nun, das Ergebnis war erfreulich…..

Kupfersulfat-Pentahydrat ( CuSo4 * 5 H20 )Das im dehydrierten Zusatnd unscheinbar weisse Schwefelsäuresalz des Kupfermetalls verwandelt sich unter Einwirkung von Feuchtigkeit in einen wunderschönen blauen Hydratkomplex, das sog. Kupfervitriol. Der Prozess ist bei einer Temperatur von 110 Grad Celsius umkehrbar – dann zerfallen diese blauen Kristalle wieder in das unscheinbare weiße Pulver des „einfachen“ Kupfersulfat.
Die Kristallstruktur des Kupfervitriols ist triklin, mit einer Dichte von etwa 2,2 Gramm pro cm³. Da sich etwa 22g der Substanz in 1l Wasser auflösen, ist das Kupervitriol hervorragend für die „private Kristallzucht“ geeignet. Allerdings ist dieses Kupfersalz auch giftig beim verschlucken..!
Rauchquarz (Si02)Die hexagonalen Kristalle des Siliziumdioxyds kommen in den unterschiedlichsten Mineralien vor. Ob Bergkristall, Amethyst, Rauchquarz oder auch Granit – immer spielt dieser sehr häufig vorkommende Stoff eine Hauptrolle. Da leichte Verunreinigungen dem ansonsten farblosen Quarzkristall prächtige Farbe verleihen, werden Quarze häufig in Schumckstücken verwendet.
Quarz schmilzt erst bei 1700 Grad Celsius und verdampft unter Weißglut bei 2230 Grad Celsius. Das sich mur 12 mg der Substanz in 1l Wasser lösen, wachsen Quarze ausgesprochen langsam. Künstliche Quarzeinkristalle von über 1m Länge lassen sich aber unter Hochdruck in speziellen industriellen Zuchtöfen herstellen.
Pyrit (FeS2) EisensulfidEines der allgemein bekanntesten Mineralien ist der Pyrit (Katzengold). Seine kubischen, goldglänzenden Kristalle üben eine fastzinierende Wirkung auf den Betrachter aus. Pyrit kommt häufig in Südamerika vor und wird in Mengen von hunderten von Tonnen nach Europa importiert.
Beim Erhitzen beginnen die Kristalle bei 1171 Grad Celsius zu schmelzen und kurze Zeit später zersetzen sie sich unter Abgabe von Schwefeldioxyd zum zweiwertigen Eisensilfid (FeS). Da die Kristalle fast unlöslich in Wasser sind, ist ihre Zucht im heimischen Kristallbecken leider unmöglich.
Diamanten (C)Die eigentlich kubischen Kristalle des Diamanten wurden hier bereits zu Decaedern geschliffen. In weiteren Arbeitsprozessen entsteht daraus der Billiant, dessen Schliff festen Konventionen unterliegt. Im Grunde genommen ist ein Diamant chemisch nichts anderes als reinster Kohlenstoff in einem ungewöhnlichen und nur bei Hochdruck entstehenden Kristallgitter. Beim Erhitzen verbrennen Diamanten daher auch zu Kohlendioxyd !
Der Diamant zeichnet sich durch drei besondere Eigenschaften aus:1. Es ist der härteste bekannte Feststoff (Härtegrad 10 nach Moos)
2. Er hat den höchsten Brechungsindex für Licht (In Bryce exakt simulierbar)
3. Er ist sehr selten in grobkristalliner,reiner Form zu finden und daher sehr wertvoll

Mit modernen Hochdruckverfahren lassen sich kleine Diamanten heutzutage auch künstlich herstellen. Diese „Industriediamanten“ eignen sich aber nicht zu Schmuckzwecken.

Bergkristall (Si02)Kristallnadeln aus Siliziumdioxyd spriessen förmlich aus diesem Gestein hervor. In dieser durchscheinenden Form „Bergkristall“ genannt zählt das Oxyd des Siliziums zu den häufigsten Mineralien der Erde.
Bifurkator – Kristallbaum4096 rhombische Kristalle aus weissblauem Metall verzweigen sich zu einem fraktalen Gebilde. Hierfür gab es kein exaktes Vorbild in der Natur – einfach so eben…..
Kristallkugel „Superbucky“Diese Glaskugel mit 320 Oberflächen können Sie in den Vitrinen fast jedes Kaufhauses finden. Oftmals aus Bleikristall gegossen oder gepresst, kann sie aber auch fein geschliffen worden sein – je nach Preisklasse!

Bemerkenswert ist auch hier die Fähigkeit von Bryce, jene „Verdopplungseffekte“, die auf den Oberflächen durch Lichtbrechung entstehen, naturgetreu nachzurechnen.

Schwefel (S8)Als eines der wenigen chemischen Elemente kommt der Schwefel in der Natur auch gediegen vor. Seine elemantare „Standardform“ ist der sog. „Cyklo-okatschwefel“, bei dem die Schwfelatome sich in Ringen mit je 8 Atomen gruppieren. Große Schwefelkristalle lassen sich auch durch Auflösung von Schwefelpulver in Tetrachlor-Kohlenstoff herstellen, welcher hier als Lösungsmittel schnell verdampft und relativ fehlerfreie Schwefelkristalle zurücklässt. Leider ist Tetrachlor-Kohlenstoff zum einen giftig und zum anderen krebserregend – man sollte den „Versuch“ also im Freien durchführen…..